Wie wird die Lage generell eingeschätzt?

Wie sicher ein Jeder macht sich auch der TV Vorstand Gedanken über die aktuellen Entwicklungen, im wahrsten Sinne des Wortes an verschiedenen Fronten. Die Energiepreise haben sich teilweise verfünffacht, die Inflationsrate, die auch andere Wirtschaftsgüter beinhaltet, ist knapp zweistellig. Und bei Corona steigen aktuell die Zahlen wieder spürbar an, die Sorglosigkeit des Spätsommers fordert Tribut.

Was plant der TV unter Corona-Gesichtspunkten für Herbst und Winter?

Dabei sind wir stark von den Entscheidungen der Behörden, eventuellen Auflagen und der Pandemieentwicklung abhängig. Vor dem Hintergrund eines großen Anteils besonders gefährdeter, älterer Sportler werden wir keine lockere Linie fahren. Sorgen machen uns die geringe Impfbereitschaft und die Nachlässigkeiten bei der Maskenpflicht. Impfung schützt kaum vor Ansteckung, aber schwerem Verlauf der Krankheit. Daher können wir diesbezüglich nur empfehlen, sich die vierte oder fünfte Impfung zu besorgen. Vor Ansteckung schützen vor allem das Tragen einer FFP 2 Maske und Abstand. Dies ist natürlich bei der Sportausübung nicht vorstellbar, als Ausgleich haben wir unsere UV-C Luftreinigungsgeräte, die wir auf jeden Fall trotz Energiediskussion betreiben werden und die uns im letzten Jahr sehr gute Dienste geleistet haben. Ein Corona-Ausbruch mit Ursprung in unserer Halle ist uns zumindest nicht bekannt. Im Foyer und den Umkleideräumen empfehlen wir dringend vorerst das Tragen einer Maske, Einhalten des Abstands und Hygiene in Eigenverantwortung.

Kann die Halle überhaupt geöffnet werden und der Sportbetrieb stattfinden angesichts der Gas- und Strom-Knappheit und der damit einhergehenden Preise?

Im Gegensatz zu vielen veralteten kommunalen und auch privaten Hallen verfügen wir über eine moderne Sportstätte, die den aktuellen Vorschriften des Jahres 2018 genügt. Dämmung der Außenwand, Dreifachverglasung der Fenster, direkte Heizung und Wärmerückgewinnung sind einerseits verbrauchsfreundlich, andererseits engen sie den Spielraum für weitere Verbesserungen ein. Wir haben Modellrechnungen angestellt, deren Resultat war, daß uns die erwartenden Kosten zwar schwer belasten werden, aber wir unter Rückgriff auf gebildete Reserven einen Winter ohne Existenzbedrohung überstehen werden. Behördliche Eingriffe in unsere Entscheidungsfreiheit erwarten wir nicht.

Müssen die Mitglieder mit Beitragserhöhungen rechnen?

Aktuell hierzu ein klares nein. Diese könnte auch nur von einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung beschlossen werden. Dies haben wir nicht vor, zumal wir – solange es uns möglich ist – unseren Sport für jeden bezahlbar halten wollen. Im kommenden Frühjahr werden wir uns die Zahlen anschauen (es sind ja nicht nur Gas und Strom, die sich verteuern) und dann ggf. einen Vorschlag für die turnusmäßige Versammlung ausarbeiten. Bedauerlich ist, daß bei den überregionalen Hilfspaketen der Breitensport einmal mehr nicht berücksichtigt wurde. Lediglich auf lokaler Ebene haben wir ein bißchen Hoffnung auf die Gemeinde. Wer uns privat helfen möchte kann dies mit einer absetzbaren Spende gerne tun.

Also wird der TV keine Maßnahmen ergreifen?

Wir bekennen uns sehr klar zum Ziel der Energieeinsparung in diesen Zeiten. Aufgrund der modernen Halle und unserer Mitgliederstruktur mit vielen Kindern und Älteren sind die Spielräume jedoch eng. Konkret haben wir diverse Maßnahmen beschlossen, bei denen wir ganz stark auf Eigenverantwortung, Solidarität und Kooperation der Mitglieder setzen. Wir vertrauen auch darauf, daß Hinweise unserer Übungsleiter befolgt und auch zusätzliche Vorschläge aus dem Mitgliederkreis an uns herangetragen werden. Komfortverzicht müssen wir hinnehmen, das gebietet die Solidarität. Konkret:

  • Temperatur in der Halle wurde leicht abgesenkt, entsprechende Bekleidung sollte das kompensieren können.
  • Angebote, die hohe Temperaturen voraussetzen, müssen leider entfallen.
  • Heizzeiten werden noch genauer/knapper auf die Trainingszeiten abgestimmt
  • Die Heizung im Foyer und den WC-Anlagen soll abgedreht bleiben, in den Umkleideräumen und Duschen konsequent dem Bedarf angepaßt und vor allem beim Verlassen abgedreht werden.
  • Den Kühlschrank im Regieraum stellen wir ab, es sind keine Kühlkompressen mehr verfügbar. Dort bleibt die Heizung ebenfalls aus.
  • Die Empfindlichkeit der Präsenzmelder für das Licht und die Schaltzeiten werden vom Elektriker optimiert.
  • In der Halle müssen nicht generell alle vier Lichtbänder eingeschaltet sein.
  • Unsere UV-C Geräte zur Virusbekämpfung lassen wir unverändert laufen, denn sonst müsste durch noch mehr Lüftung ein Ausgleich geschaffen werden. Hier geht die Sicherheit vor.
  • Die Lüftungsanlage für die Umkleideräume haben wir abgeschaltet und versuchen es mit Fensterlüftung. Dabei ist allerdings auf Schimmelbildung zu achten.
    Insbesondere wenn geduscht wird, muß intensiv gelüftet werden. Wir bitten um genaue Beobachtung der Räumlichkeiten und zeitnahe Information bei Auffälligkeiten, damit wir schnell reagieren können.
  • Warmwasser wird in der Halle nur nach Bedarf über Durchlauf-Erhitzer erzeugt, also existiert keine Bevorratung, deren Temperatur man reduzieren könnte.
  • Sollten Fälle von exzessiver Nutzung der Duschen auftreten (Großvereine berichten schon jetzt von Duschtourismus), werden wir diese schließen müssen. Vorstellen können wir uns das bei unseren Mitgliedern allerdings wirklich nicht.
  • Zwischen optimaler Lüftung und dem Sparen von Heizkosten besteht ein unauflösbares Dilemma, das nur durch verantwortungsvolles Verhalten gelöst werden kann.
  • In längeren Zeiten ohne Hallennutzung (ggf. Weihnachten bis Silvester) werden wir alle Systeme auf Frostschutzmodus umstellen.

Wir bitten alle Hallennutzer herzlich um Mithilfe, Vorschläge und Kooperation. Macht es unseren Übungsleitern einfach. Wenn jeder kostenbewußt und aufmerksam agiert, kommen wir einigermaßen durch den Winter. Für die verbleibenden Restunsicherheiten hilft die beste Planung nichts, aber wir werden das gemeinsam meistern.

 

Vorstand des TV Langenlonsheim